Die Ruhe der Unendlichkeit.

Es war ruhig, vollkommen ruhig. 

Das einzige Geräusch waren die Vögel, die sich hin und wieder in ihrer Sprache etwas mitteilten. Gelegentlich konnte ich auch neben mir Kieselsteinchen hören, die den Abgrund runterfielen, wenn sich eine weitere Person neben mich gesetzte hatte.

 

Die Menschen um mich herum, sowohl meine Freunde als auch die Unbekannten, schwiegen. Autos oder sonstiger Lärm waren ebenfalls hier oben nicht zu hören. 

 

Es war ruhig, so ruhig, wie es selten im Leben war.

Immer wieder werden wir von irgendwas abgelenkt. Die neue WhatsApp, wenn in irgendeiner Gruppe belanglose Mitteilungen ausgetauscht werden und daher das Handy vibriert. Der Verkehrslärm, die sich unterhaltenden Menschen oder das leise, aber deutlich wahrnehmbare, Brummen von Elektrogeräten in seiner Wohnung.

 

Hier war es ruhig.

Ich blickte in die Sonne, die sich immer weiter hinter den Horizont verschob und so ein unvergleichliches Farbenspiel des Lichts veranstaltete. Alle Menschen respektierten den Moment und kehrten voller Erstaunen in sich. Die tiefen Täler, die Bäume und die hohen Berge im Hintergrund ließen jedes Individuum klein und unbedeutend erscheinen. Und genau das war der Moment, in welchem Jeder, vollkommen mit sich im Reinen, seine Seele wiederfand und auf sein eigenes Ich hörte.

Der Moment wurde von jedem genossen und in sich aufgenommen, gleich so, als würden die Sonnenstrahlen direkt durch die Haut in unseren Blutkreislauf übergehen. 

Wenn wir diese Unendlichkeit sehen, sind wir bereit für die Unendlichkeit den eigenen Beitrag zu leisten und das Beste aus uns selbst zu machen. Die Erkenntnis über uns selbst lässt uns wachsen.

Wir hören dann nicht auf die Umwelt und alle Reize, die alltäglich auf uns einprasseln.

Das Einzige auf das wir in diesem Moment hören sind wir selbst - und genau auf diesen Menschen hören wir meistens zu wenig. 

 

Ich dachte an diese Reise durch Amerika und die Orte, die ich bereits gesehen hatte. Mein Inneres sagte mir, dass ich genau diese Momente immer wieder erleben will. Ich wollte gefesselt werden von der Natur und den Wundern der Welt, der Schönheit unseres Planeten. Diese Momente werden viel zu häufig, zumindest von mir, nicht einmal wahrgenommen, wenn ich mich in meinem Alltag befinde. Ich brauche irgendwie den Urlaub, oder zumindest meine innere Ruhe, um diese Vielfältigkeit des Lebens überhaupt zu registrieren. 

 

In diesem Moment, auf einer wunderschönen Aussichtsplattform des Grand Canyon, den Sonnenuntergang vor Augen, wusste ich, dass Reisen zu meinem Leben unweigerlich dazu gehören müssen.

 

Ich blickte hinüber zu meiner Freundin, nickte ihre kommentarlos zu und wir beide schauten uns stillschweigend, die Ruhe genießend, die Unendlichkeit diesen Moments an.

 

Auf diese Reisen will ich Euch mit meinem Blog mitnehmen und teilhaben lassen!